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Seitensprung

Der Seitensprung ist für die einen Beziehungskiller Nummer eins, für andere erst das, was die Partnerschaft am Leben erhält. Diese beiden recht extremen Standpunkte stoßen in der Regel jeweils auf Verständnis oder Ablehnung – ein Thema also, das die Gemüter erhitzt.

Fremdgehen

Sicher betrachten die meisten den Seitensprung als absoluten Vertrauensbruch. Er bringt nicht nur meist eine Lüge mit sich, die das Gefühl vermittelt, dass der Partner hintergangen wird. Das Fremdgehen vermittelt außerdem oft den Eindruck, dass man dem anderen nicht mehr genügt. Das wiederum kratzt am Selbstwertgefühl und wird so als Verletzung empfunden, die oft nie überwunden werden kann und zum Ende der Beziehung führt.
Die anders Denkenden hingegen betrachten diese Sichtweisen als eher konservativ und im heutigen Zeitalter absolut überholt. Für sie steht der Aspekt des Vertrauens ebenfalls im Vordergrund, Gefühle und Liebe stehen allerdings in keinerlei Verbindung mit dem körperlichen Akt des Seitensprungs. Es wird also darauf gebaut, dass der Sex mit dem Anderen ein oberflächliches Vergnügen ist, von dem der Partner jedoch in den meisten Fällen in Kenntnis gesetzt werden soll. Geheimnisse sind demzufolge das einzige Tabu bei solchen Beziehungsmodellen.

Offene Beziehung

Anders gehandhabt wird dies bei der im Volksmund oft als “offene Beziehung” bezeichneten Variante. Hier ist die Bindung meistens rein emotional, körperliche Liebe ist also auch mit anderen Menschen möglich und manchmal nicht einmal Angelegenheit des Partners.
Vertrauen spielt hier ebenfalls eine wichtige Rolle, jedoch nicht in der Hinsicht, dass dem oder der Liebsten Bericht erstattet werden muss über die sexuellen Alleingänge. Es ist eher in dem Sinne bedeutend, als dass unmittelbar besprochen werden sollte, wenn die emotionale Bindung, die die Beziehung in diesem Falle zusammenhält auf einer oder beiden Seiten schwächer wird.
Gerade eine solche, oft als besonders modern proklamierten Variante der Beziehungsführung, stößt in der Gesellschaft auf viele Gegner. Der Seitensprung oder simpel der Akt des sexuellen Kontakts mit anderen Menschen, außer dem eigenen Partner, gilt als unsittlich und daher als moralisch verwerflich. Schließlich wurden laut Statistik viele bereits selbst durch den Seitensprung eines Partners verletzt und können sich so nicht vorstellen, dass dieses nicht zutiefst verletzend ist.
Verteidiger dieses Modells hingegen betonen, dass dadurch, dass die rein emotionale Bindung im Liebe im Vordergrund steht, diese einen wichtigen Stellenwert einnimmt und außerdem nicht durch Pflichten und Verbote strapaziert wird. So sei das Gefühl geringer, dass die Beziehung irgendwann nur noch auf Gewohnheiten oder Routine beruht, die klassische Beziehungsmodelle oft mit sich bringen.
Abgesehen davon verschwinde das Bedürfnis nach sexuellen Abenteuern nicht, indem es schlicht verboten wird.

Emotionale Konsequenzen für die Partnerschaft

Egal jedoch, für welche Form der Partnerschaft sich also zwei Menschen entscheiden, sie sollten sich in ihrer Einstellung einigen und sich über die emotionalen Konsequenzen eines Seitensprungs im Klaren sein. Schließlich ist es letztendlich doch am wichtigsten, dass beide Partner einen gemeinsamen Konsens finden, der sie beide glücklich macht.